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Stalker-Mord in Zehlendorf | Ein Rückblick

Ein Mord an einem Stalking-Opfer in Berlin-Zehlendorf. Wir erinnern uns an die Schlagzeilen. Was geschah im Jahr 2018?

Im Dezember 2018 wurde eine Frau in Berlin-Zehlendorf ermordet. Der Mörder stach solange auf sie ein, bis die Klinge abbrach. Das Opfer kannte ihren Mörder gut, denn der Mann stalkte sie schon einige Zeit. Wie kam es dazu?

Vom Täter und seinem Opfer

Ophelia lernte ihren späteren Mörder im Volkspark Friedrichshain kennen. Sie trafen sich beim Gassigehen. Sie war bereits eine Weile single, als sie Stefan kennenlernte. Sie wurden ein Paar, was für ein Jahr recht gut läuft. Doch die heile Welt ist in Gefahr. Erste Risse zeichneten sich ab, als Stefan erzählte, er habe Schulden. Die Erklärung war, er habe zu Unrecht Arztkosten auferlegt bekommen. Eine seltsame Geschichte. Doch sein wahres Gesicht enthüllte sich, als er eine Nachricht auf dem Handy von Ophelia las. Es war das Ende der bisher so harmonischen Beziehung. Zwar war es lediglich eine geschäftliche Nachricht, doch es wird von Stefan als Versuch, ihn zu hintergehen, aufgefasst. Es festigt sich sein Glaube, seine Freundin würde ihm fremdgehen. Ein verhängnisvoller Teufelskreis beginnt.

Wenn die Eifersucht übernimmt

Stefan konfrontiert Ophelia mit den Nachrichten im Mai 2018. Doch alle Versuche, ihm ihre Unschuld zu beweisen, verfehlten die beruhigende Wirkung. Aus Eifersucht begann er sie zu kontrollieren. Bald wurde alles seiner Eifersucht untergeordnet – auch die Beziehung. Es war eine Frage von wenigen Monaten, bis die Beziehung endete.

Jedoch führte das Beziehungsende nicht zur gewünschten Erleichterung, es wurde sogar schlimmer. Stefan spionierte seiner Ex-Freundin nach, beleidigte sie und wurde immer übergriffiger. Er kontaktierte die Familie seiner Ex-Freundin über falsche Social-Media-Accounts, er lauerte Ophelia auf und drohte letztlich mit Selbstmord. Eine psychologische Betreuung brach er bald ab und er ließ seiner Eifersucht wieder freien Lauf.

Eskalation

Von Wut übermannt, überfiel Stefan Ophelia in ihrem Wagen. Mit Fußtritten versuchte er die Fenster einzutreten. Ophelia alarmierte die Polizei, die ihn abführte. Ophelia ergriff die nötigen Schritte und erwirkte ein Kontaktverbot. Die gerichtliche Anordnung war ein Licht auf Stefans Vergangenheit. Er war polizeilich durchaus auffällig gewesen, unter anderem weil er seiner Ex-Freundin die Nase gebrochen hat. Seine Bewährung stand mit der Anzeige auf dem Spiel. Dieses Vorgehen von Ophelia wertete er als persönlichen Angriff auf sich. Die Sache eskalierte. Zunächst stand er vor ihrer Wohnung und starrte auf ihr Fenster. 16 Mal musste die Polizei einschreiten. Die verängstigte Frau schlief von da an immer woanders.

Der Mordhergang

Im Dezember 2018 übernachtete Ophelia bei ihrer Schwester in Zehlendorf-Schönow. Um sechs Uhr morgens verließ sie das Haus, um sich auf den Weg zur Arbeit zu machen. Als sie aus der Haustür trat, stürmte Stefan mit einem Messer bewaffnet auf sie zu. Er stach so oft und hart auf sie ein, dass die Klinge brach. Erst jetzt ließ er von ihr ab und floh.

Ihre Schreie weckten das Haus und ihre Schwester, die herbeieilten. Der Krankenwagen brachte die ohnmächtige Ophelia an jenem Freitagmorgen ins Benjamin-Franklin-Klinikum, wo sie ihren Verletzungen erlag.

Ein Bier nach der Tat

Die Polizei nahm Stefan in den Fokus und stürmte dessen Wohnung. Stefan war aber nicht daheim. Nach seiner Tat in Zehlendorf ging er zu McDonalds frühstücken, kaufte sich ein Bier und ließ drei Stunden vergehen. Zwar lebte er im Prenzlauer Berg und beging die Tat in Zehlendorf, aber er stellte sich dann der Polizei am Ostbahnhof. Offenbar wusste er aus vorherigen Gefängnisaufenthalten, dass die Betten dort besser seien. Als er sich stellte, war es ihm offenbar wichtig zu erfahren, ob Ophelia tatsächlich tot sei. Es war sein Hauptanliegen, sie zu bestrafen. Wenngleich er vor Gericht angab, dass es ihm die Tat leidtue.

Die Ermittlungen förderten zutage, dass der Mord von langer Hand geplant war. Er informierte sich im Internet über die Haftbedingungen für Mord, wie man straflos mit einem Mord davon kommen könne und was das Gesetz dafür vorsieht. Des Weiteren fand man heraus, dass er zuerst plante, sie mit einem Säure-Angriff zu attackieren. Ein weiteres Mord-Indiz war die Überwachung des Fahrzeugs mit einem GPS-Tracker. Daher wusste er auch immer, wo er sie findet.

Stefan wurde vom Gericht des heimtückischen Mordes aus niederen Beweggründen verurteilt. Das Gericht stellte auch die besondere Schwere der Schuld fest.

Die Details des Hergangs sind Medienberichten und dem Podcast „Mordlust“ entnommen. Die Namen wurden geändert.

meister

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