Der Schlachtensee ist ein Teil der Grunewaldseenkette zu der auch die Krumme Lanke gehört. Das Gewässer liegt direkt daneben, sodass man bei der Anreise genug Auswahl für Badestellen hat. Der See liegt idyllisch von Wald umgeben, wobei das Geräusch der Autobahn in der Luft hängt.
Auch dieser See ist durch die Kraft der sich zurückziehenden Eisberge entstanden, was sich vor rund 15.000 Jahren vollzog. Er misst rund 42,1 Hektar Fläche und an der tiefsten Stelle ist der Grund 8,50 Meter unter der Wasseroberfläche. Im Durchschnitt beträgt die Tiefe 4,66 Meter. Der See, der im Umfang etwas weniger als sechs Kilometer misst, ist von Waldumgeben. Zum See wird das Gelände abschüssig, was darauf hindeutet, dass der Wasserstand früher höher lag.
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 1242 in den Archiven des Klosters Lehnin, das weite Teile des heutigen West-Berlin und umgebenden Brandenburg besaß. Der See hieß damals Slatse und das dazugehörige Dorf Slatdorp. Slat steht dabei für entweder Sumpf (Schlimpert), Pfahlbauweise oder, bezogen auf die Färbung des Wassers, golden. Schlachtensee ging zusammen mit dem früheren Zehlendorf vom Markgrafen an das Kloster Lehnin.
Im Laufe der Zeit avancierte der Schlachtensee zu einem Naherholungsziel. Im 19. Jahrhundert entstand allmählich die heutige Siedlung, denn sie war über die Jahrhunderte wüst gefallen. Die Fischerhütte, heute ein Lokal, entstand bereits 1750. Mit der Siedlung entstanden drei Gaststätten: Alte Fischerhütte, das Schloss Schlachtensee, welches 1955 abgerissen wurde, und die Neue Fischerhütte, die es seit 1938 nicht mehr gibt. Ab 1900 gab es einen Fährenbetrieb und 1913 gelangte der See in Privatbesitz. Damit wurde das Baden verboten. Fähren gab es bis 1976, obwohl die Boote 1945 absichtlich in Brand gesetzt wurden.
Der Schlachtensee ist einer der wichtigsten Badeseen in der Region und an heißen Tagen gibt es kaum noch freie Plätze. Selbstredend gibt es Liegewiesen. Eine befindet sich in der Nähe des S-Bahnhofs und die andere an der Nordseite in der Nähe des Lokals Fischerhütte. Nur an der Südwestspitze des Sees darf man nicht baden. Einige Bereiche sind für die Natur gesperrt, aber an heißen Tagen hält das kaum jemanden ab.
Das Wasser ist qualitativ hochwertig, da das Wasser vom Großen Wannsee kommend gereinigt eingeleitet wird. Dies war in den 80er Jahren nötig geworden, da der Phosphatgehalt zu hoch war. Dieser Stoff verursacht die Blaualgenpest und stammt nicht unwesentlich von den vielen Hunden, die hier leider allzu oft auch unangeleint sind. Viele Menschen gehen hier mit dem Hund Gassi, denn der nordwestliche Teil des Sees liegt an einem Hundeauslaufgebiet. Trotz der hohen Wasserqualität bilden sich Zerkarien, wenn sich das Wasser des Sees zu schnell erwärmt. Die Parasiten können Hautentzündungen auslösen.
Daneben finden sich viele Freunde und Freundinnen des Laufsports des Joggens hier ein. Auf dem Rundweg kann man nicht nur Tiere, Pflanzen und Ruhe finden, auch so manches Kunstwerk steht da. So ein beschrifteter Baum, dessen Rinde bereits abgefallen ist. Des Weiteren findet man ein Bild des Künstlers Leistikow am Ufer, das den Blick auf den See an der Stelle wiedergibt.
Neben dem Baden, dem Wasserspringen von den Bäumen und dem immer häufiger anzutreffenden Stand-up-Paddeling, gibt es im westlichen Bereich einen Bootsverleih. An diesem Bootsverleih bekommt man auch Baguette oder Snacks für um die 5 Euro. Das Bootleihen liegt preislich bei 8 Euro bis 15 Euro. Und der See ist auch für Angelnde ein Paradies. So lassen sich etwa 18 Fischsorten aus dem Schlachtensee ziehen. 2008 wurde eine Schwimmerin von einem übergroßen Wels gebissen. Das setzte den Sporttauch-Trend in Gange, der von dem CDU-Sportrat Schmidt verboten wurde. Dann gab es für einige Jahre eine Erlaubnis zum Tauchen und zwischenzeitlich ist es wieder verboten.
Wer sich stärken möchte, findet auf der vom See aus anderen Seite des S-Bahnhofs Supermärkte vor. Ansonsten bleibt der Gang in die Fischerhütte, die an heißen Tagen auch recht voll ist. Im Herbst gibt es hier ein Oktoberfest.
Die Landzunge im nördlichen Seebereich ist dem Schriftsteller Paul Ernst gewidmet. Im Zentrum des bewaldeten Paul-Ernst-Parks steht ein Gedenkstein für den 1933 gestorbenen Dichters.
Wo liegt der Schlachtensee?
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Das ist ja wohl ein Witz! "Phosphatgehalt zu hoch war.Dieser Stoff verursacht die Blaualgenpest und stammt nicht unwesentlich von den vielen Hunden, die hier leider allzu oft auch unangeleint sind"
Wer hier das Wasser vegiftet ist wohl eher zweibeinig mit tonnenweise Sonnenceme und anderen Chemikalien behaftet!
Wenn diese Stadt nicht so mit vielen Zugezogenen überlaufen wäre, die sich hier auch vermutlich so äußern, könnten sich wieder alle Lebewesenb frei bewegen!