Die Grunewaldseeenkette, bestehend aus beispielsweise dem Schlachtensee, der Krummen Lanke und dem Grunewaldsee, entstand aus einer Schürfung der Eisplatten vor Tausenden von Jahren. Das Riemeisterfenn ist ein Teilstück dieser Rinne. Hinter der Straße schließt sich das Lange Luch bis zum Grunewaldsee an. Das Riemeisterfenn hat in seinem Kern noch ein kleines Gewässer, das auch Teil dieser Seenkette ist.
Das Riemeisterfenn ist eines der letzten Moore in Berlin, dabei bestand Berlin (wie das Wort schon andeutet) vor allem aus Moorgebiet. Der Teltowkanal oder Buschgraben dienten der Entwässerung des Gebiets im Südwesten Berlins. Im Grunewald blieben aber zum Beispiel so manches erhalten, darunter die zwei kleinen Tümpel mit einem morastigen Umfeld. Der Rest der ehemaligen Riemeisterfenns ist bereits verlandet. Der Grund für das Absinken war zu Beginn des 20. Jahrhunderts die massenhafte Entnahme von Grundwasser aufgrund der drastisch ansteigenden Bevölkerungszahlen.
Der Wasserstand im Riemeistersee fiel ebenso ab und 1911 war der See ausgetrocknet. Ab 1913 begann man damit, Wasser von der Havel zu pumpen, sodass der See wieder Wasser erhielt und das Moor feucht blieb. An den Seeresten vorbei fließt der Fennkanal, der das Wasser bis zum Grunewaldsee führt. Das Wasserpumpwerk, das heute eine Ruine ist, wurde 1957 gebaut und brannte 2018, kurz vor dem Abriss, ab.
Das 7,2 Hektar große Naturschutzgebiet Riemeisterfenn bietet seltene Einblicke in die Naturkostbarkeiten in der Gegend. Das wenig Nährstoffe bereitstellende Wasser ist relativ sauer und bietet damit ein gutes Umfeld für beispielsweise die Orchiedeenart Sumpfknabenkraut, den Sumpffarn, den Strauß-Gilbweiderich oder die ebenfalls seltene Schwanenblume.
An das Wasser selbst kommt man nicht heran, dafür sorgen Zäune. Nur der Fennkanal ist an einigen Stellen zugänglich. Ein Weg führt zu beiden Seiten um das Fenn. Und mit viel Glück kann man hier einen Eisvogel erblicken.
Der Name Riemeisterfenn stammt übrigens nicht vom Rittmeister, sondern vom Riedmeister. Schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts setzte der Abt des Klosters Lehnin, das weite Teile des heutigen West-Berlins besaß, einen Riedmeister ein. Seine Aufgabe war die Aufsicht über die Seen und Wälder. Über die Zeit wurde aus dem Riedmeister der Riemeister.
In den 1960er Jahren gab es einen Dammbruch im Fenn. Das Wasser vom Moor floss in den Fenn und andersherum. Dieser Zustand wurde erst 1988 qua Senatsbeschluss beendet. In diesen zwölf Jahren vergrößerte sich die Wasserfläche des Riemeistersees, was zu einer Fischpopulation führte. Das saure Wasser wich, was den Fischen den Zugang erlaubte, aber vielen seltenen Pflanzen die Lebensbedingungen zerstörte. Heute ist das zerbrechliche Gleichgewicht wieder hergestellt.
Das Riemeisterfenn liegt am Nordende von Zehlendorf. Ein kleine Anzahl von Parkmöglichkeiten finden sich entlang der Straße.
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