An der Autobahn 115 auf dem Gebiet von Kleinmachnow steht das sogenannte Panzerdenkmal, das heute an die Friedliche Revolution in der DDR erinnert.

Wenn man das Hundeauslaufgebiet Düppel bis zur Autobahn abläuft, stößt man auf das ehemalige Panzerdenkmal der Sowjetarmee. Der Name hat sich zwar erhalten, aber das Denkmal erinnert heute an den friedlichen Umsturz des Jahres 1989. Derart findet man dort auch keinen Panzer, sondern einen rosa Schneelader.

Geschichte des Panzerdenkmals Kleinmachnow

Ursprünglich stand das Panzerdenkmal auf dem Gebiet von Zehlendorf. Im Jahr 1945 errichtete das sowjetische Militär ein Panzerdenkmal an der Potsdamer Chaussee Ecke Avus. Das Denkmal wird noch einen weiteren Standort erhalten, bevor es an der heutigen Stelle errichtet und 1990 abgebaut wurde.

Die Rote Armee eroberte Berlin 1945 vollständig. Den Anfang machten die Sowjets am 24. April 1945 mit der Überquerung des Teltowkanals bei Kleinmachnow. Der nationalsozialistische Widerstand währte am Wannsee noch bis zum Waffenstillstand am 2. Mai 1945. Allein in den letzten Kriegstagen mussten noch 80.000 Soldaten aus der UdSSR ihr Leben lassen, obwohl der Widerstand zwecklos war.

Erst im Juli 1945 wurde die Stadt in die vier Sektoren eingeteilt, wofür die Sowjets die Kontrolle über das von den USA eroberte Thüringen erhielten. Als Erinnerung an die Verluste der Panzerarmee des Generals Dmitri D. Leljuschenko wurde auf der Potsdamer Chaussee in Zehlendorf ein Panzerdenkmal errichtet, um die sogenannte „Reichsstraße 1“ des Dritten Reichs demonstrativ zu besetzen. Diese Straße verband Aachen mit dem damaligen Königsberg. Der offizielle Grund war der Tod einiger Soldaten an der Stelle. Am 17. Oktober 1945 wurde ein sowjetischer Panzer „IS-2“ auf ein Marmorpodest gehoben. Auf Weisung der Sowjets bezahlte das Bezirksamt Zehlendorf das Denkmal.

Protest gegen das Denkmal in Zehlendorf

Während der Blockade Berlins, die von 1948 bis 1949 fast ein Jahr andauerte, wurde das Denkmal von Menschen aus West-Berlin mehrmals angegriffen. Der aufgesetzte Panzer am wurde 4. Juni 1951 in Brand gesetzt. Die Attacken führten zu Zwistigkeiten zwischen den Kontrollmächten USA und UdSSR (Sowjetunion). Der US-Stadtkommandant forderte die Verlegung des Denkmals in die sowjetische Zone bzw. DDR. Der damalige Berliner Bürgermeister Ernst Reuter forderte die USA auf, das Denkmal abzubauen. Doch niemand änderte etwas. Derart blieb das Denkmal zunächst auf der Potsdamer Chaussee, wo es von den US-Streitkräften mit einem Drahtzaun vor weiteren Ausschreitungen geschützt wurde. Die Renovierung des Denkmals durch eine Firma aus Ost-Berlin geschah unter Polizeischutz.

Sowjetisches Panzerdenkmal Zehlendorf 1954
Sowjetisches Panzerdenkmal Zehlendorf 1954. Quelle: Heimatverein Zehlendorf

Nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 wurden die Renovierung gestoppt und dem Panzerdenkmal wurde ein Denkmal für den Aufstand vor die Nase gesetzt. Im Jahr drauf wurde das Panzerdenkmal schließlich von den Sowjets entfernt. Der Ersatz erfolgt dann auf dem Gelände der DDR an der Grenze zu West-Berlin in der Nähe des bisherigen Standorts, wo man einen T-34 Panzer 1955 als Denkmal auf einen Sockel hob. Es wurde die Geschichte erfunden, es handle sich um den ersten Panzer, der Berlin erreicht hätte. Eine Tafel mit der Erinnerung an die Gefallenen und zehn Namen wurde aufgestellt. Wobei es sich um Soldaten handelte, die teils am Ehrendenkmal im Tiergarten geehrt wurden.

Sowjetisches Panzerdenkmal an der Autobahn
Sowjetisches Panzerdenkmal an der Autobahn. Quelle: Heimatmuseum Zehlendorf

Finaler Standort des Panzerdenkmals 1969

Wegen der Etablierung des Grenzübergangs Drewitz und der veränderten Route der Autobahn fand das Denkmal abermals einen neuen Standort. 1969 wurde es als Stärke des Sozialismus und als Ausweis der Freundschaft zwischen der Sowjetunion und der DDR an seinem heutigen Standpunkt eingeweiht.

Mit der Öffnung der Grenze der DDR am 10. November 1990 wurde das Denkmal der Öffentlichkeit zugänglich. Schon bald begannen die Menschen das Denkmal in Kleinmachnow zu demolieren und die Tafel wurde gestohlen. Im Jahr 1990 wurde der Panzer des Denkmals von der Sowjetischen Armee entfernt.

Rund ein Jahr danach wurde der Panzer auf dem Sockel durch den Bildhauer Eckhardt Haisch mit einem Schneelader in Rosa ersetzt. Damit bleibt eine gewisse Erinnerung an die Sowjetische Armee bestehen, denn der Schneelader vom Typ S-4M basiert auf dem sowjetischen Lastwagen GAZ-51. Damit reiht sich das Denkmal in ähnliche Aktionen der Zeit ein, bei denen Panzer rosa gefärbt wurden. Jetzt erinnert das Denkmal an die Friedliche Revolution von 1989, obgleich sich der Name Panzerdenkmal erhalten hat. Das Denkmal ist eingezäunt und wird von Informationstafeln umgeben. Daran zieht auch der Kleinmachnower Mauerweg vorbei.

Wo befindet sich das „Panzerdenkmal“ | Denkmal der Friedlichen Revolution 1989?

  • Direkt an der Autobahn 115
  • Auf der anderen Seite von Dreilinden
  • Neubauernsiedlung 5
  • 14532 Kleinmachnow
  • GPS: 52.4119997349447, 13.197945373766999

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