Viereckiger Turm Lukas Kirche Steglitz
Wie die meisten Kirchen in der Region, handelt es sich bei der Lukaskirche um ein evangelisches Gotteshaus. Diese ist die dritte Kirche in Steglitz, die mit dem Namenspatron gleichzieht.
Die erste Steglitzer Kirche, die zum Ende des 19. Jahrhunderts die Dorfkirche ersetzte, war dem Evangelisten Matthäus gewidmet. Anschließend erfolgte die Fertigstellung der Markuskirche 1911 und ab 1914 der Bau der Lukaskirche, die erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1919 eingeweiht wurde.
Diese drei Evangelisten haben eine Gemeinsamkeit. Sie sind die sogenannten synoptischen Evangelisten und haben ein synoptisches Problem. Sie alle berichten über Jesu Leben und Wirken, doch gehen sie dabei stellenweise ganz schön weit auseinander.
Diese Differenzen zeigen sich auch in den Baustilen der verschiedenen Kirchen. Die Lukaskirche von Steglitz verfügt als auffälliges Merkmal über zwei Türme. Zwei Türme, die sich aber gar nicht gleichen. Es verdeutlicht das Konzept des Historismus. Eine Zeit, in der man die mittelalterlichen Baustile nachzuahmen versuchte. Hierbei nahm man sich den Romanismus zum Vorbild. Die ersten Steinkirchen sind in diesem Stil im Hochmittelalter erbaut worden.
Die Matthäuskirche hingegen ist im Stil der Neo-Gotik verhaftet. Die Markuskirche hat sich von diesem Konzept komplett getrennt und setzte auf die damals moderne Architektur, den reformistischen Ansatz.
Eine Johanneskirche stand schon seit 1913 im nahegelegenen Lichterfelde-West, sodass man alle vier Evangelisten zusammen hatte. Der gehört allerdings auch nicht zum synoptischen Kreis. Die Johanneskirche verkörpert übrigens den Neo-Barock mit Klassizismuszügen.
Die neoromanische Kirche mit den wuchtigen Felssteinen und Findlingen. „Eine feste Burg ist unser Gott“, ist neben dem Eingang zu lesen. Zur Zeit der Erbauung war das noch der Ortsrand, der mit der weiteren und höheren Bebauung sein Gesamtkonzept verlor. Heute sind die Türme aus nächster Nähe nicht mehr so wahrnehmbar, wie es früher womöglich der Fall war.
Der runde Turm ist der Sitz der Glocke. Er reicht 56 Meter in die Höhe und ist damit höher als sein rechteckiges Pendant diametral gegenüber. Das Interieur ist dem evangelischen Glauben geschuldet wenig prunkvoll, allerdings war das Gewölbe früher farbig ausgemalt. Davon zeugt heute nur noch der Bogen in der Apsis, der allerdings eine Replik ist. Die Apsis verfügt über dekorative Mosaiksteine, die im Original nicht so großflächig waren.
Vom ursprünglichen Inventar der im Zweiten Weltkrieg wenig beschädigten Kirche, ist heute noch der Altar und der Taufstein übrig. Zur Einweihung der Kirche 1919 versah man Renaissance-Figuren-Repliken aus den Museen in den Nischen, doch sie standen nur kurz.
Eine Gedenktafel erinnert daran, dass die Lukas Kirche und sein damaliger Pfarrer, Ernst Jahn, zur Bekennenden Kirche gehörten und das NS-Regime kritisierten. Sympathisanten trafen sich während der NS-Zeit im Turm der Kirche. Außerdem war es ein erfolgreiches Versteck für die Mitgliedsliste, derer die SA und Gestapo habhaft werden wollten.
Ebenfalls markant ist der Torbogen mit dem überdachten Durchgang darüber. Er verbindet das Pfarrhaus mit der Kirche, ein besonderer Service für den Pfarrer.
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