Ein kleiner Grünstreifen zieht sich entlang des Machnower Buschs in Kleinmachnow. Der kleine Weg verbindet fast zwei Pfuhle miteinander. Der Düppler Pfuhl ist jedoch noch einige Querstraßen weiter. Aber am anderen Ende steht ein kaum bekanntes kleines Gewässer: der Duellpfuhl. Sein Name liegt tatsächlich der Geschichte eines Wettbewerbs zugrunde, doch es war kein bewaffnetes Duell.
An Pfuhlen mangelt es in der Gegend kaum. Sie alle sie Relikte einer Eiszeit, die vor vielleicht 10.000 Jahren wegschmolz. Eine Jahreszahl des großen Schmelzens kann nicht bestimmt werden, da es ein allmählicher Prozess war, der über Hunderte oder sogar Tausende von Jahren stattfand. Beim Schmelzen lagerten sich Sedimente ab oder es bildeten sich Wasserrinnen und einzelne Eisblöcke brachen weg. Sie schmolzen zwar auch, aber waren nicht mehr mit dem Gletscher verbunden. Diese sogenannten Toteislöcher bildeten sich heraus. Das Wasser hob eine Senke aus, die man heute als Pfuhle kennt.
Der kleine Ort Kleinmachnow kennt eine Reihe dieser Pfuhle, einer davon ist der Duellpfuhl an der Ginsterheide. Auch dieses Gewässer ist ein Auffanglager für Regenwasser.
Eine Sedimentschicht aus verrottetem Laub der Jahre sammelte sich am Boden an. Das führte auch zu einer Geruchsbelästigung der morastigen Gewässer. Der Tümpel kippte und es gab kaum noch Leben darin. Daher wurde der Duellpfuhl ab 2012 renaturiert. Diese Schicht, die man als Schlamm bezeichnen kann, wurde herausgeholt. Dafür legte man den Duellpfuhl trocken und auch dem Schlamm musste vor dem Abtransport der Feuchtigkeit entzogen werden.
Der schattige Pfuhl wurde mit durch einige Baumfällungen mehr besonnt. Dieser Prozess begann nach der Schlammentfernung. Das nun erstrahlende Licht auf dem Wasser erlaubte den Pflanzen das Leben. Sie helfen denn auch mit, den Pfuhl zu reinigen. Außerdem reduzierten die Baumfällungen das Laub, das im Wasser zum Stinke-Effekt führte. Diese Maßnahme wurde seiner Zeit von der Gemeinde in Absprache mit der Lokalen Agenda und dem Umweltausschuss beschlossen.
Der Name Duellpfuhl weckt augenblicklich Vorstellungen eines Duells zwischen Adeligen, die zur Kaiserzeit eine wie auch immer verletzte Ehre wiederherstellen wollen. Doch ein solches Duell hat dem Gewässer nicht seinen Namen gegeben. Ein Wettbewerb war es. Wie der bereits verstorbene Ortschronist Günter Käbelmann darlegte, war es ein Wettbewerb zwischen Baufirmen. Diese Hinweise erhielt ich dank der Zuarbeit des Heimatvereins Kleinmachnow.
In der Zeit der 1920er Jahre stieg der Wohnbedarf und die Baugesellschaften bauten diese Gegend stark aus. Auch Zehlendorf kann davon ein Lied singen: Der Zehlendorfer Dächerkrieg. In Kleinmachnow wollten gleich mehrere Baugesellschaften das Land um den Pfuhl bebauen. Die stritten, also duellierten sich darum. Die zwei Gesellschaften waren die Siedlungsgenossenschaft Eigenherd mit dem Kaufmann Ulrich Mühlmann und die gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Kleinmachnow/Bürgerhaussiedlung. Wer den Zuschlag erhielt, konnte ich genauso wenig klären wie die Frage des vorherigen Namens des kleinen Gewässers. Übrigens gab es zwischen dem Düppelpfuhl und dem Duellpfuhl früher noch zwei weitere Pfuhle.
Das Land um den Duellpfuhl gehörte damals noch dem Adel von Hake, die ihren Sitz ursprünglich in Genshagen hatten. Ihretwegen heißt die Burg von Kleinmachnow auch Hakeburg.
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