Die Geschichte der Schlacht von Großbeeren zieht sich durch den gesamten Ort, auch die Kirche ist von der Schlacht vereinnahmt. Heute steht in Großbeeren eine Schinkel-Kirche, doch es gab einige Kirchen an diesem Platz.
Als Großbeeren im Jahr 1271 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, hatte der Ort vermutlich bereits eine Kirche. Denn es gab einen Pfarrer, der zwei Hufen Land in Großbeeren besaß. Auch im Nachbarort Kleinbeeren wird im 14. Jahrhundert eine Feldsteinkirche errichtet.
Gesichert stand ab 1409 in Großbeeren eine Kirche. Sie wurde am alten Friedhof am Dorfanger der Gemeinde errichtet. Das Baumaterial bestand typischerweise aus Feld- und Backsteinen. Die Kirche hatte ein rechteckiges Langhaus und verfügte über einen quadratischen Chor, der schmaler als das Kirchenschiff war. Im Jahr 1508 erfolgte der Umbau der Kirche mit dem Ergebnis eines Saalbaus mit einem eingezogenen Chor. Im Jahr 1527 wurde die Kirche in Kleinbeeren der Pfarrei Großbeeren unterstellt.
Während des Dreißigjährigen Kriegs (1618 bis 1648) wurde Großbeeren großteilig verwüstet. Das betraf auch die Kirche. Allerdings war auch die Population drastisch abgesunken. Der Kurfürst betrieb anschließend eine offene Einwanderungspolitik, sodass die Bevölkerungszahlen wieder anstiegen. Bis 1688 wurde eine neue Kirche errichtet.
Aber auch diese Kirche ereilte eine Zerstörung durch Krieg. 1760 wurde das Gotteshaus und andere Gebäude durch russische und österreichische Truppen verwüstet. Im Laufe der Jahre verfiel die Ruine weiter und die Gottesdienste wurden in privaten Häusern abgehalten. Noch während der bekannten Schlacht 1813 war die Kirche von Großbeeren eine Ruine. Ein Bild davon ist auf dem Schlachtengemälde von Blaise Raymond de Baux zu sehen.
In Berlin sammelte man nach der gewonnen Schlacht Geld für den Wiederaufbau der Kirche in Großbeeren. Der Wiederaufbau hätte etwa 8.000 Taler gekostet, doch der Bau kam nicht zustande. Erst 1818 wurde eine neue Kirche genehmigt und die Ruine wurde abgerissen. Dabei wurde altes Baumaterial, wie die Feldsteine, wiederverwendet. Mit dem Entwurf einer Kirche, die an die Schlacht erinnern sollte, wurde Karl Friedrich Schinkel betraut. Am 5. August 1818, zum Fünf-Jahres-Jubiläum der Schlacht, wurde der Grundstein gelegt. 1820 erfolgte die Weihung der Kirche zum 60. Jahrestag der Zerstörung der Vorgängerkirche. Der Bau verschlang fast 16.000 Taler. Die Kosten übernahm in Anbetracht der erfolgreichen Schlacht der preußische Staat.
Der Obelisk, der ebenfalls von Schinkel ist, wurde bereits 1817 errichtet. Dieser Ort war eines der Schlachtfelder. Er misst 5,50 Meter in der Höhe und wird von einem Eisernen Kreuz gekrönt. Die Inschrift lautet: „Die gefallenen Helden ehrt dankbar König und Vaterland. Sie ruhn in Frieden. Gr.Beeren, den 23. August 1813“. Im Jahr 1853 wurde der Obelisk mittels eines neuen Sockels erhöht. In den 1980er Jahren wurde die Erhöhung wieder rückgängig gemacht. Seit 1922 findet sich hier auch eine Gedenktafel der Gefallenen des Ersten Weltkriegs und seit 2013 trägt er wieder seine Originalfarbe.
Nach nicht mal 20 Jahren des Baus vermehrte sich der Hausschwamm in der Kirche, sodass es 1860 zu einer Sanierung des Dachs und des Turms kam. Dreißig Jahre später wurde ein neues Geläut, aus drei Glocken bestehend, und eine Heizung installiert. Eine der vorherigen Glocken findet sich im Märkischen Museum in Berlin. Ab 1895 wurde eine Turmuhr eingebaut, außerdem wurde sie durch innere Veränderungen vergrößert, sodass mehr Menschen darin Platz fanden. Das Altarfenster von Carl Busch wurde 1898 eingebaut.
Der Altar wurde 1930 um einen Aufbau erweitert, dessen Rückwand zur Sakristei führt. Das Kruzifix darauf zeigt die vier Evangelisten und die Abendmahlsymbolik. Die beiden Leuchter sind von Julius Aßmann von 1900. Teile des Altarschmucks waren von 1460 und zeigten die Beweinung Jesu sowie Johannes und die Heilige Barbara. Sie wurde 1977 gestohlen. Eine Replik wurde 2006 gefertigt.
Während der 1960er Jahre wurde das Zinkdach mit Schiefer ersetzt, was mit einer Dachrenovierung einherging. Zuletzt wurde die Kirche 1991 und 2014 renoviert. Seit 2020 verfügt die Kirche über Bronzeglocken.
Die Kirche kann im Sommer an Sonntagen und Feiertagen von 14 Uhr bis 17 Uhr besichtigt werden. Außerhalb dieser Zeiten braucht es einen Termin, den man unter 033701/55413 vereinbaren kann.
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