In den USA dürfte von Steuben bekannter sein als hierzulande. Der Grund liegt am US-amerikanischen Unabhängigkeitskrieg des 18. Jahrhunderts. Dass er in der Clayallee steht, hat aber auch ein bisschen mit dem US-amerikanischen Sektor von West-Berlin zu tun.
Mit komplettem Namen hieß der Mann Friedrich Wilhelm Ludolf Gerhard Augustin von Steuben. Er wurde 1730 in Magdeburg geboren und starb in den USA 1794. Da sein Vater bereits im Militärdienst war, lernte er den Krieg schon im Kindesalter kennen. Als Heranwachsender begleitete er seinen Vater im Zweiten Schlesischen Krieg und war an der Belagerung von Prag beteiligt. Er trat selbst dem Militär bei und stieg in den Rang eines Leutnants auf. Zahlreiche Schlachten schärften seinen Blick für das Kriegshandwerk und förderten seinen Aufstieg. Er verließ die preußische Armee mit 32 Jahren und wechselte in den Stab des Hauses Hohenzollern-Hechingen. Hohenzollern war das Adelsgeschlecht der Kurfürsten Brandenburgs, Hechingen eine Nebenlinie. Dort wurde er zum Freiherrn erhoben, was im Französischen den Baron entspricht. Daher wurde er später auch Baron von Steuben genannt.
Auf Reisen mit seinem Dienstherrn lernte er den Botschafter der USA in Frankreich kennen: Benjamin Franklin. Franklin war Mitgründer der USA und schrieb an deren Verfassung mit. In den USA herrschte zu der Zeit bereits der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg. Franklin empfahl ihn in die US-Armee, dessen er nachkam. Denn wegen seiner Homosexualität stand ihm in Europa ein Prozess bevor.
Mit seiner militärischen Expertise reformierte er die Armee der USA und sorgte für deren Organisation. Er war temporär auch der Generalstabschef von George Washington. Ihm sei es zu verdanken, dass die Truppen der Unabhängigkeitsbewegung in den späteren USA über die britischen Truppen triumphierten. Nach dem Krieg beteiligte er sich an einer Organisation für Offizierswitwen.
Hoch angesehen verließ von Steuben die militärische Laufbahn und bezog einen Herrensitz bei New York. Er gründete die Deutsche Gesellschaft und bekleidete einige Ehrenämter. Außerdem war er aktiver Freimaurer. Er starb auf seinem Domizil 1794. Nach ihm sind einige Städte in der USA benannt.
Im 20. Jahrhundert errichtete man in Washington D.C. eine Statue von Steuben. Sie wurde von Albert Jaegers gefertigt. Eine Kopie übersendete man dem deutschen Volk, vertreten durch den schlimmsten und letzten Kaiser Wilhelm II. Sie wurde auf dem heutigen Steubenplatz, damaligen Fiakerplatz, in Potsdam aufgestellt. Durch die Luftangriffe 1945 wurde sie demoliert und von der SED eingeschmolzen.
Die Figur, die heute an der Clayallee steht, ist eine Kopie dessen. Sie wurde zur 750-Jahr-Feier Berlins 1987 von den USA als Freundschaftsgeschenk aufgestellt. Seit 1994 steht auch wieder eine Kopie in Potsdam und zwei Jahre später wurde eine weitere Kopie in Magdeburg aufgestellt.
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fehlt hier nicht das berühmteste Zitat:
"ich wünschte es wäre Nacht ...
Ein Halbwissender Dwm