Das warme Wetter der letzten Wochen verhalf den Mücken bei der Vermehrung, was zu einem Mückenboom führte. Die Mückenlarven schlüpfen innerhalb von einer Woche und steigen dem Nass empor. Regen und Wärme führen dann zu einem rasanten Populationswachstum. Wenn man am Teltowkanal entlang geht, bekommt man einen Eindruck davon. Gleich ein Tipp vorneweg: den Mund beim Fahrradfahren am Teltowkanal geschlossen halten, denn die Mückenschwärme erkennt man zu spät.
Übrigens gibt es auch andere Quälgeister unter den Insekten, wie die Kriebelmücke, die Zecke oder die Hirschlausfliege, deren Verletzungen der Haut noch schmerzhafter und gefährlicher als die der Mücken sein können. Wobei sich wegen des Klimawandels zwischenzeitlich immer mehr Insekten aus tropischen Gefilden in Berlin und Brandenburg aufhalten. Diese sind mit Krankheiten ausgestattet, die nicht ohne sind. Dazu zählen beispielsweise die Krankheiten Malaria, das Denque-Fieber oder das West-Nil-Fieber. Derartiges überträgt zum Beispiel die Tigermücke, die sich in Deutschland breitmacht, aber auch einheimische Mücken können das West-Nil-Fieber übertragen. Berlin und Brandenburg gelten als Risikogebiet!
Gegen die Stechmücken helfen diversen Mittelchen. Ich habe gute Erfahrungen mit Autan gemacht. Und gegen die lästigen Angriffe in den Abend- und Nachtstunden empfehle ich die elektrische Fliegenklatsche, die ist m.E. effektiver als andere Mittel. Denn wenn man die Mücken mit Zeitungen oder der Hand erwischen will, schiebt so viel Luft vor dem Schlag her, dass es die Mücke quasi fortweht.
Wenn die Mücke erst mal zugelangt hat, dann sollte man nicht kratzen – wenngleich es Erlösung verspricht. Mit dem Kratzen schürft man sich Bakterien in die Wunde, was zu dem roten Effekt führt. Es gibt Sticks, aber eine Zwiebel hat ebenfalls einen positiven Effekt. Zwiebeln enthalten den kühlenden Zwiebelsaft, der auch desinfizierend wirkt. Wem das vom Geruch nicht passt und keine Zwiebel mit sich herumschleppen will, kann zu den erwähnten Insektenstich-Sticks wechseln.
In Deutschland gibt es etwa 50 Mückenarten, doch wo diese vorkommen und wie sich das durch den Klimawandel verschiebt, gilt es herauszufinden. Dieser Aufgabe hat sich der sogenannte „Mückenatlas“ verschrieben. Hier kann man Mücken einschicken. Das hilft der Forschung mehr über diese Insekten herauszufinden und persönlich hat man auch etwas davon. Denn man erhält interessante Infos zu den eingeschickten Stechmücken und kann die Frage beantwortet bekommen, ob es eine neue oder eine einheimische Art ist.
Ich schickte ein Exemplar ein und erhielt folgende Info über das Stechmücken-Weibchen der Art Coquillettidia richiardii.
„Die Larven und Puppen von Coquillettidia richiardii findet man in pflanzenreichen Gewässern und Tümpeln. Im Gegensatz zu anderen Stechmückenarten beziehen Coquillettidia richiardii-Larven den benötigten Sauerstoff aus untergetauchten Wasser- und Sumpfpflanzen und müssen zum Luftholen nicht an die Wasseroberfläche kommen. Die Weibchen können sehr zahlreich und eine Plage für Mensch und Tier sein.“
Um die Mücke zu bestimmen, braucht es natürlich Insekten, die noch erkennbar sind. Zermatschte Mücken sind dabei nicht hilfreich. Die Forschenden empfehlen, eine Mücke zu fangen und sie einzufrieren, was sie tötet. Ich nutze die E-Fliegenklatsche, was sie nur ein bisschen verschmoren lässt. Die Mücke sollte dann in einer Streichholzschachtel oder Ähnlichem eingesendet werden, damit sie in der Post nicht gequetscht wird. Zu der Einsendung legt man ein Formular mit Angaben über Fundort und -Zeit.
Hier geht es zu der Homepage des Mückenatlas mit weiteren Informationen zur Forschung und zum Einsenden.
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