Das Teltower Rübchen ist eine hiesige Delikatesse, welche eine lange und doch ganz interessante Geschichte aufweist. Mir wurde diese Geschichte von Günter Duwe zugetragen und auch die bisher selten erzählte Begebenheit, wie er ihr zu alten Ruhm verhalf. Die Geschichte war bereits seit Monaten auf Halde, aber es brauchte selbstverständlich auch ein Bild für den Beitrag.
Als die Nebelschwaben dieses Jahr auf dem Teltowkanal waberten, begann die Erntezeit dieser mutmaßlichen Gaumenfreude. Ich hörte ja schon viel über die Rübe, allein dem Geschmack war ich bisher nur theoretisch auf der Spur. Das wollte ich zusammen mit einem Foto nachholen. Und wo kauft man Teltower Rübchen? Auf dem Teltower Markt, so mein Gedanke.
Neugierig und von Vorfreude beschwingt, fuhr ich zum Markt nach Teltow. Auf dem Parkplatz des Zeppelinufers am Kreisverkehr standen die Wagen voll frischer Ware. Diese Märkte sind die Leuchttürme abwechslungsreicher Nahrungsquellen. Und so findet sich dort nicht nur das Übliche, sondern das Besondere! Dazu zählt schließlich auch das Teltower Rübchen, wie ich lernte. Doch unter der schieren Auswahl entzog sich mein Begehr meiner Wahrnehmung.
Ich fragte die Verkäuferin: „Ich suche Teltower Rübchen. Haben Sie welche?“, was sie freundlich bestätigte. Sie verwies auf ein Schild mit der Aufschrift „Teltower Rübchen“, und darunter versammelte sich das gewünschte Gemüse.
Ich kaufte zunächst zwei Rübchen. Aber warum zaudern? Ich kehrte zurück, um mich reichlich einzudecken. Daheim konnte ich nun endlich das Bild für den Artikel machen. Leider waren die Blätter bereits entfernt, sodass ich allein die kahlen Rüben auf das Foto brachte. Kurz nach dem Artikel über die Renaissance des Teltower Rübchens erschienen Posts zur Ankündigung auf Instagram und Facebook.
Nach kurzer Zeit mehrten sich die Kommentare, die allesamt beanstandeten, dass es sich bei den gezeigten Rübeleins keinesfalls um das Teltower Rübchen handele. Der sich der Pflanze verschriebene Rübchenverein wurde darauf aufmerksam und bot mir ein Bild an. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Jens Grabow vom Rübchen Verein und Rübchengeist.
Ich kann natürlich nicht sagen, ob der Marktstand von dem Irrtum wusste oder ob ich gar absichtlich in die Irre geführt wurde – aber ich habe wohl immer noch kein Teltower Rübchen gekostet, trotz des nicht ganz günstigen Preises. Und damit nicht genug erhielt ich von einem weiteren Mitglied des Rübchenvereins folgenden Kommentar:
„das [sic!] sind Sie leider vom Händler klassisch betrogen worden. Bitte ändern Sie das Foto, ein Richtiges haben wir Ihnen übersandt. Die Verbreitung von Falschinformationen dürfen und können wir als Verein strafrechtlich verfolgen“, und ich nehme an die ‚Falschinformation‘ bezog sich auf das Bild von den Rüben, die mir fälschlicherweise als Teltower Rübchen verkauft wurden. Nicht die womöglich betrügerischen Verkäufer, nein, der Autor mit dem Bild von falschen Teltower Rüben wird ermahnt? Dabei hatte ich das Bild im Artikel zu dem Zeitpunkt bereits ausgetauscht.
Zur eigentlichen Geschichte über den Gründer des Rübchenvereins und sein Engagement für die Renaissance des Rübchens verliert man kein Wort und setzt kein Like. Dabei dachte ich, gerade der Rübchenverein würde sich über diesen Artikel freuen.
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