In der Teltower Altstadt befindet sich das Haus mit der Adresse Ritterstraße 11. Es ist das Pfarrhaus der Stadt Teltow. Es ist nicht das Erste an dieser Stelle und es zog einst den geballten Zorn der Teltower und Teltowerinnen auf sich.
Das denkmalgeschützte Pfarrhaus erscheint erstmals im Jahr 1545 in den mittelalterlichen Urkunden. Dabei handelte es sich um eine Kirchenvisitation. Zu diesem Anlass erscheint der hiesige Landesherr, um nachzusehen, ob der Pfarrer im Sinne der Reformation agierte. In diesen Tagen vermerkte man, dass „zu jeder Zeit ein Pfarrherr“ hier eine Wohnung haben soll.
Und tatsächlich war dieses Haus seit Alters her ein Pfarrhaus. Früher hieß dieser Weg auch nicht Ritterstraße, sondern Priestergasse. Wann hier das erste Pfarrhaus stand, ist nicht bekannt. Wohl gab es schon vor 1545 an der Stelle ein Haus für den Herrn Pfarrer, aber seit diesem Jahr ist es belegt.
Wie in Teltow an sich, so gab es auch im Pfarrhaus einige Brände. Im 17. Jahrhundert brannte das Pfarrhaus gleich zwei Mal. Teltow selbst und damit auch die Kirche wurden im davorliegenden Jahrhundert zwei Mal Opfer der Flammen. Brände waren selbstredend verheerend für die Menschen.
Bei den beiden Bränden des Pfarrhauses im 17. Jahrhundert verloren die jeweiligen Pfarrer ihren weltlichen Besitz, doch ging es auch mit einer weiteren Belastung für die Bewohner einher. Das Recht sah vor, dass die örtliche Bevölkerung für das Pfarrhaus aufkommen musste. In beiden Fällen mussten die Bauern also Fahrdienste kostenfrei erledigen und die Handwerker mussten das Haus kostenlos wiederherrichten. Das galt übrigens nicht nur das Pfarrhaus, sondern auch für die dazu nötigen Wirtschaftsgebäude.
Im Jahr 1737 bezog der Pfarrer Andreas Macher das Pfarrhaus in Teltow. Der 64 Jahre alte Pfarrhaus genügte den Anforderungen des Geistlichen jedoch nicht. Er forderte ein neues Haus, das mit zwei Etagen mehr Komfort bieten sollte. Auch dafür sollten die Teltower Bürger sorgen. Dieses Mal ging es aber nicht nur um Arbeitsdienste, sondern auch um Geld.
Die Bevölkerung Teltows war darüber aufgebracht und erreichte, dass Pfarrer Macher Teltow verließ. Der Bau war aber bereits in vollem Gange, als Macher 1747, zehn Jahre nach Amtsantritt wegging. Erst 1749 wurde das neue Pfarrhaus fertig. Aber auch dessen Schicksal war eine Feuersbrunst.
Im Jahr 1801 wütete ein Großbrand in Teltow und das gerade 52 Jahre alte Pfarrhaus wurde komplett zerstört. Es dauerte zwei weitere Jahre, bis ein neues Pfarrhaus entstand. Dieses neue Pfarrhaus steht noch heute. Mit seiner symmetrischen Gliederung der Fassade steht es, wie viele Gebäude in der Altstadt von Teltow, für den Klassizismus.
Zuletzt wurde das Pfarrhaus 2002 saniert, wobei man im Keller historische Überreste fand. Auch die vielen Brände haben dort Spuren hinterlassen. Des Weiteren sind die ehemaligen Eisenhartgussglocken der Andreaskirche dort untergebracht.
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