Unweit des S-Bahnhofs von Teltow steht ein Haus, das mit seiner Bemalung sofort ins Auge fällt. Es ist das bemalte Haus mit der Fassaden-Illusionsmalerei.
Das bemalte Haus in der Neuen Wohnstadt von Teltow hat mehrere Motive auf seiner Fassade. Die auffälligste befindet sich an der Mahlower Straße, aber auch zur Liselotte-Herrmann-Straße hin finden sich einige Hauswandgemälde.
Bemaltes Haus Teltow | Illusionskunst an der Fassade in der Neuen Wohnstadt
Zur Seite auf der Liselotte-Herrmann-Straße sieht man fünf Bilder, die nicht nur an Fotos erinnern – sie sind gemalte Fotos aus dem Stadtarchiv der Stadt Teltow. Dort sieht man eine große Familie mit vielen Kindern, eine Gruppe sportlicher Mädchen und vier Männer mit Helmen und einem Offroad-Motorrad. An einer anderen Stelle befindet sich ein musikalische Gruppe älterer Menschen und drei Gestalten, die einen Handstand mit einer Hand üben – was m.E. nach Breakdance aussieht. Außerdem sieht man seitlich vier Personen aus den 60er Jahren mit den typischen Frisuren und der Kleidung oder ein junge Mädchen, die zum Fenster einer Arbeiterwohnung herausblickt.
Auffällig ist vor allem die Front des Hauses, das einer besonderen Konzeption folgt. Dort sieht man die Geschichte des Lebens in der Stadt exemplarisch an Familienbildern, die ihre jeweilige Zeit repräsentieren. Von unten nach oben zieht sich diese Geschichte von Teltow. Der Name des Kunstwerks lautet Transition – Wege des Übergangs. Die gemalten Einblicke in die Häuser stehen stellvertretend für die Geschichte der Menschen der Stadt Teltow im Laufe der letzten 120 Jahre.
Im Erdgeschoss der gemalten Fassade befinden sich zwei Familien um das Jahr 1900, die zwei Milieus darstellen: Der Direktor mit Familie und der Rübchenbauer zum Feierabend. Der 1906 fertiggestellte Teltowkanal wird Teltow verändern und bald wird Groß-Berlin an die Grenzen der Gemeinde herankommen.
Der erste Stock repräsentiert Teltow um 1930. Zu dem Zeitpunkt ist die Stadt bereits ein Industriestandort. Die gezeigten Familien stellen einen Ingenieur und einen Fabrikarbeiter dar. Der Arbeiter war entweder im Maschinenbau oder im Isolatorenwerk tätig.
Die zweite Etage entspricht der Lage in Teltow im Jahr 1963. Die DDR wartet mit dem Wiederaufbau der Industrie nach dem Zweiten Weltkrieg auf, was mit dem Zuzug von Fachkräften einhergeht und wofür neue Wohnungen gebaut werden. So auch in der neuen Wohnstadt, wo dieses Haus steht.
Die oberste Darstellung versetzt in das Jahr 2005, als Teltow die Grenze von 20.000 Einwohnenden reißt. Teltow wird an das Berliner S-Bahn-Netz angeschlossen und abermals braucht es neue Häuser. Auch die Diversität wird hier abgebildet.
Die Konzeption und Umsetzung erfolgte im September 2009 durch deutsche und französische Kunstschaffende von creative-stadt.de.
Wo befindet sich die Fassaden-Illusionsmalerei Transition?
- Fassade der Liselotte-Herrmann-Straße 2 a-c
- Neue Wohnstadt Teltow
- 14513 Teltow
- GPS: 52.39662441129058, 13.27743634974828